Mäuse

Mäuse werden als Heimtiere immer beliebter. Sie sind süß, immer auf Achse und man kann sie stundenlang beobachten, ohne dass es langweilig wird. Zudem ist die Haltung von Mäusen im Vergleich zu anderen Haustieren relativ unkompliziert und nicht mit hohen Kosten verbunden. Durch Domestizierung haben sich viele unterschiedliche Mäusearten herausgebildet.

Mäuse werden als Haustiere immer beliebter

 

Die Farbmaus

Eine Mäuseart, die wir heute in der Wohnung als Haustier halten, ist die Farbmaus. Farbmäuse stammen von der Hausmaus ab, stellen also eine domestizierte Form der Hausmaus dar, deren Artenvielfalt wie bei allen anderen Haustieren auch über lange Zeit durch Züchtung entstanden ist. Es gibt sie mit den verschiedensten Fellzeichnungen und in vielen unterschiedlichen Farben.

 

Die Rennmaus

Die Rennmaus ist eine weitere Mäuseart, die gerne als Heimtier gehalten wird. Sie unterscheidet sich von Farbmäusen dadurch, dass die Hinterbeine länger sind und auch auf dem Mäuseschwanz Fell wächst.

 

Die Stachelmaus

Außerdem gibt es noch die Stachelmaus, die im Vergleich zu den anderen Mäusearten jedoch gewöhnlich nicht zutraulich wird und deshalb nur zum Beobachten gehalten werden sollte. Jede Art hat ihre Eigenheiten und Besonderheiten. Man muss sich deshalb vorher gut überlegen, welche Mäuseart zu einem persönlich passt und weshalb man die Mäuse halten möchte.

 

 

Die niedlichen kleinen Nager sind einfach putzig und zum Liebhaben, am liebsten würde man sie einfach die ganze Zeit knuddeln. Ihre Haltung ist zwar im Gegensatz zu anderen Haustieren vergleichsweise einfach und die Tiere haben keine großen Ansprüche, dennoch gibt es einige Punkte, die man bei der Haltung von Mäusen unbedingt berücksichtigen muss, damit sich die Tierchen wohl fühlen und ein artgerechtes Leben führen können.

 

  • Merkmale und Charaktereigenschaften von Mäusen
  • Artgerechte Haltung von Mäusen
  • Ernährung, Gesundheit und Pflege der Mäuse
  • Kosten für Mäuse

 

 

Merkmale und Charaktereigenschaften von Mäusen

Mäuse sind neugierige, quirlige kleine Tierchen, die gerne rennend, kletternd und springend ihre Umgebung erforschen. Sie sehen aus wie kleine Fellkugeln, die man am liebsten die ganze Zeit auf die Hand nehmen und streicheln möchte. Man darf bei allem Entzücken über diese kleinen Lebewesen jedoch nicht vergessen, dass Mäuse Fluchttiere sind. Mäuse können zutraulich und zahm werden, sie sind jedoch definitiv keine Kuscheltiere. Es gibt zwar Mäuse, die kein Problem damit haben auf die Hand genommen zu werden, allerdings mag es keine Maus, in der Hand festgehalten und eingeengt zu werden. Das ist gegen ihre Natur als Fluchttier.

 

Zutraulichkeit

Ob und wie zahm die Mäuse werden, hängt von jedem Tier individuell ab und lässt sich nicht pauschal sagen. Mäuse sind in erster Linie Tiere zum Beobachten. Keinesfalls sind Mäuse für einen Haushalt mit kleinen Kindern geeignet, in denen sie wie Spielzeug behandelt werden.

 

Kurze Lebenserwartung

Die Lebenserwartung einer Maus liegt bei durchschnittlich 1 – 2,5 Jahren und ist damit nicht so hoch wie bei den meisten anderen Nagetieren. Dass Mäuse ebenso wie Hamster nicht sehr alt werden, muss einem vor der Anschaffung bereits klar sein.

 

Mäuse müssen mit Artgenossen gehalten werden

Mäuse haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten und dürfen nie einzeln gehalten werden. Es handelt sich um Rudeltiere, die sich nur in der Gruppe unter Artgenossen wohlfühlen. Deshalb müssen von Anfang an mindestens zwei Mäuse angeschafft werden.

 

Mäuse sind nachtaktiv

Hausmäuse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Das bedeutet, dass die Tiere vor allem abends und nachts munter sind, tagsüber ruhen sie überwiegend und sind seltener zu sehen. Die Tiere dürfen nicht gewaltsam in ihren natürlichen Ruhephasen gestört werden, das würde die empfindsamen kleinen Wesen nämlich nur unnötig stressen und sich sogar negativ auf die Gesundheit auswirken. Nachts toben sie sich dann richtig aus und wuseln durchs Gehege. Mäuse haben einen starken Bewegungsdrang. Es muss deshalb dafür gesorgt werden, dass sie die Möglichkeit haben, in einem großen Gehege viel Auslauf und zusätzlich Freilauf zu bekommen. Nur so ist eine artgerechte Haltung von Mäusen gewährleistet.

 

 

Artgerechte Haltung von Mäusen

Damit sich Deine Mäuse wohlfühlen, solltest Du die folgenden Kriterien zur artgerechten Mäusehaltung beachten:

 

Gruppenhaltung

Mäuse sind von Natur aus Rudeltiere und müssen deshalb unbedingt zusammen mit anderen Mäusen gehalten werden. Die Tiere verhalten sich sehr sozial und brauchen dringend den Kontakt zu Artgenossen. Sie spielen, kuscheln, wohnen und putzen sich am liebsten gemeinsam. Eine Maus, die einzeln gehalten wird, vereinsamt und leidet. Nur die Haltung von mindestens zwei (oder besser noch mehr) Mäusen ist artgerecht. Man sollte nur Mäuse desselben Geschlechts zusammen halten, damit es weder zu unerwünschtem Nachwuchs noch zu Konflikten und Rangkämpfen im Gehege kommt. Im letzteren Fall kann auch die Kastration der Männchen sinnvoll sein, das solltest Du bitte beim Tierarzt abklären lassen. Am unproblematischsten ist die Haltung von mehreren weiblichen Tieren.

 

Artgerechtes Mäusegehege

Mäuse fühlen sich nur dann wohl, wenn sie jede Menge Platz haben und sich ausgiebig bewegen können. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Deine Mäuse in einem sehr geräumigen Gehege wohnen, in dem sie sich jederzeit nach Herzenslust austoben können. Je größer, desto besser.

 

Die Tiere müssen sich im Gehege bewegen, verstecken und graben können. Geeignet hierfür sind Käfige, Terrarien oder Aquarien. Solltest Du Dich für einen Käfig entscheiden, musst Du darauf achten, dass die Gitterstäbe eng genug aneinander liegen, da die kleinen Tierchen andernfalls durch die Gitterstäbe hindurch entwischen oder sich bei dem Versuch ernsthaft verletzen könnten. Man sollte sich für waagrechte Stäbe entscheiden, da die Tiere unheimlich gerne klettern. Ideal ist daher ein Gehege mit mehreren Etagen und sehr vielen Klettermöglichkeiten. Entscheidest Du Dich für ein Terrarium oder Aquarium, musst Du darauf achten, dass dieses mit einem engmaschigen Gitter abgedeckt wird, damit die Mäuse nicht herausklettern können. Wichtig ist auch, dass der Rand des Geheges hoch genug zum Aufschütten von sehr viel Einstreu ist, damit die Tierchen ihrer Natur entsprechend fleißig buddeln und Höhlen graben können.

 

Belüftung & Standort des Geheges

Man muss unbedingt dafür sorgen, dass das Gehege immer gut belüftet ist. Besonders bei Aquarien und Terrarien besteht die Gefahr, dass sich bei schlechter Belüftung im Bodenbereich Stoffe aus dem Urin der Tiere ansammeln, die bei den Mäusen bei unzureichender Belüftung zu gesundheitlichen Problemen führen können. Andererseits dürfen die empfindlichen Tiere weder Zugluft noch anderen extremen Temperaturschwankungen wie Heizungsluft oder Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, damit sie nicht krank werden. Der Standort des Geheges muss daher sorgfältig ausgewählt werden.

 

Das Gehege sollte außerdem an einem ruhigen Platz stehen, damit die Tiere nicht unnötig gestört werden. Da die kleinen Fellnasen vor allem nachts aktiv sind, sollte das Gehege auch weit genug vom eigenen Schlafzimmer entfernt sein, damit man nicht durch die Geräusche der Mäuse gestört wird.

 

Ausstattung des Geheges

Eine artgerechte Haltung von Mäusen ist nur dann sichergestellt, wenn die Bedürfnisse der kleinen Tiere in vollem Umfang berücksichtigt werden und sich die Tiere wie in der Natur verhalten können. Das Gehege muss den natürlichen Gegebenheiten deshalb so gut es geht nachempfunden und abwechslungsreich gestaltet sein.

 

Mäuse wühlen und graben naturgemäß Tunnel und Höhlengänge, weshalb man ihnen diese Möglichkeit auch im Gehege schaffen muss. Hierfür sollte das Gehege mit einer sehr dicken Schicht Einstreu für Kleintiere aufgeschüttet werden. Zum zusätzlichen Buddeln eignet sich außerdem ein kleines Schälchen mit staubfreiem Sand, in dem die Tiere wühlen können.

 

Näpfe & Häuschen

In das Gehege gehören rutschfeste Näpfe für Futter und Wasser bzw. Trinkflaschen sowie Schlafhäuschen zum Schlafen und Verstecken. Das Schlafhäuschen sollte mit Nestbaumaterial wie beispielsweise Heu ausgestattet sein, damit sich die Tiere ein wohliges und kuscheliges Heim bauen können.+++

 

Abwechslungsreiche Gestaltung des GehegesMäuse sind von Natur aus sehr neugierig, weshalb das Gehege abwechslungsreich gestaltet sein muss

Ganz wichtig sind Klettermöglichkeiten, viel Spielzeug, Verstecke und weiteres geeignetes Zubehör im Gehege. Mäuse sind verspielte Tiere mit einem ausgeprägtem Bewegungsdrang, dem man als Halter unbedingt gerecht werden muss. Solange die Mäuse nicht durch die Einrichtung gefährdet werden (z. B. durch spitze oder giftige Gegenstände), sind der Phantasie und Kreativität hier keine Grenzen gesetzt. Mäuse lieben Röhren, Äste, Seile, Leitern, Kugeln, verschiedene Ebenen, Klettergerüste, Nager-Spielplätze und Brücken. Also einfach alles, was man erkunden und mit dem man spielen kann. Idealerweise sollten die Gegenstände aus unbehandeltem Holz oder Kork bestehen, damit keine gesundheitliche Gefährdung für das Tier gegeben ist. Wenn Du ein Laufrad für die Mäuse anschaffen willst, musst Du darauf achten, dass es zur Größe der Tiere passt. Anregungen und tolle Ideen für die Ausstattung des Geheges kannst Du Dir hier holen. +++

 

Auslauf

Du musst es den Mäusen ermöglichen, dass sie regelmäßig auch außerhalb ihres Geheges Freilauf erhalten und ausreichend Bewegung bekommen. Außerdem sorgt das bei den neugierigen Tieren für Abwechslung und sie können außerhalb ihres vertrauten Heims immer wieder Neues entdecken.

 

… in der Wohnung

Für den Freilauf gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen könntest Du die Tiere in der Wohnung laufen lassen, wobei man unbedingt darauf achten muss, dass das Zimmer „mäusesicher“ gestaltet ist. Dazu gehört, dass sämtliche potenzielle Gefahrenquellen für die Maus wie beispielsweise Kabel, herumliegende Teile und Pflanzen beseitigt werden. Mäuse sind Nagetiere und knabbern naturgemäß alles furchtbar gerne an. Bei Stromkabeln oder giftigen Pflanzen kann das schnell gefährlich werden. Außerdem muss man darauf achten, dass sich im Zimmer keine Löcher, Ritzen oder sonstige Öffnungen befinden, in die sich die kleinen Tierchen verkriechen können. Leben andere Tiere im Haushalt, kann es passieren, dass diese die Mäuse mit Beutetieren verwechseln. Sie sollten sich deshalb nicht mit den Mäusen in einem Raum aufhalten.

 

… auf großen Flächen

Eine andere Möglichkeit für Freilauf ist z. B. ein großer Tisch, auf dem die Tiere außerhalb des Geheges herumflitzen können. Du kannst einen Abenteuerspielplatz für die Tiere gestalten, indem Du beispielsweise einen kleinen Parcours und Tunnelgänge mit Pappkartons baust, in denen sich die Mäuse austoben können. Ideen für einen Mäusespielplatz kriegst Du hier. +++ Auch dabei muss darauf geachtet werden, dass sich die Mäuse nirgends verletzen können oder anderweitig gefährdet werden. Die Tiere müssen in jedem Fall die Gelegenheit haben, sich in vollem Umfang bewegen zu können. Nur das entspricht der Natur der Maus und nur so ist eine artgerechte Haltung gewährleistet. Während des Freilaufs solltest Du die Tiere immer beaufsichtigen, damit Du sie hinterher nicht eventuell in der Wohnung suchen musst. 🙂

 

 

Ernährung, Gesundheit und Pflege der Mäuse

Ernährung

Zusätzlich zu den Futtervarianten mit Körnermischungen, die man im Zoofachgeschäft kaufen kann, solltest Du Deinen Mäusen regelmäßig frisches Obst und Gemüse geben. Um den Eiweißbedarf zu decken, kann man ab und zu auf ein gekochtes Ei oder die Gabe von Lebendfutter (z. B. Mehlwürmer) zurückgreifen. Mit der Zeit findest Du heraus, welche Vorlieben Deine Mäuschen beim Thema Futter haben. Selbstverständlich müssen die Tiere auch immer Zugang zu frischem und sauberem Wasser haben. Spezielle Zweige und Äste tragen zur Zahnpflege bei. Der Speiseplan muss abwechslungsreich gestaltet sein, damit die Kleinen mit der Nahrung alle Stoffe bekommen, die sie für ein gesundes Mäuseleben brauchen.

 

Reinigung des Geheges und der Ausstattung

Damit Deine Mäuse gesund bleiben, muss auch die Hygiene stimmen. Mäuse sind sehr reinliche Tiere, die nicht in einem verschmutzten oder riechenden Gehege leben möchten. Das Mäuseheim muss man deshalb regelmäßig reinigen, damit sich keine unangenehmen Gerüche bilden können. Dazu gehört, dass man verschmutztes Einstreu gegen frisches austauscht. Alle Behälter (Näpfe, Kleintiertoilettte etc.) müssen täglich gesäubert werden.

 

Fellpflege

Die Fellpflege erledigen die Tiere selbst, sie müssen also nicht zusätzlich gebürstet, gekämmt oder gebadet werden. Als Rudeltiere pflegen und putzen sich die Tiere auch gegenseitig. Du solltest dennoch regelmäßig einen Blick auf jeden Tier werfen, ob sich nicht irgendwo Verklebungen im Fell gebildet haben oder sonstige auffällige Veränderungen sichtbar sind.

 

Gesundheit

Eine Maus kann wie alle Tiere leider auch krank werden. Beobachte alle Tiere deshalb bitte täglich ganz genau. Verhält sich ein Tier anders als sonst oder sitzt es apathisch im Gehege, könnte das auf Krankheiten hindeuten. Sollte eine Maus gar nichts mehr oder nicht mehr wie gewohnt fressen, kann auch das ein Hinweis auf gesundheitliche Probleme sein. In solchen Fällen muss man unbedingt den Tierarzt aufsuchen. Typische Mäusekrankheiten sind beispielsweise Parasitenbefall, Probleme mit den Augen und Durchfall.

 

 

Kosten für Mäuse

Die Kosten für Mäuse sind verglichen mit anderen Haustieren durchaus überschaubar. Du solltest die folgenden Ausgaben einkalkulieren:

 

Anschaffungskosten

Mäuse sind in der Anschaffung relativ günstig. Eine Maus kostet ab 5 € aufwärts. Die Kosten hängen unter anderem davon ab, woher man das Tier bezieht und welche Rasse man bevorzugt. In jedem Fall muss man darauf achten, dass es den Tieren gut geht und sie aus einer guten Aufzucht kommen, in der sie nicht wie Massenware behandelt werden. Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu den weiteren anfallenden Kosten gering.

 

Grundausstattung

Mäuse brauchen ein geräumiges Gehege mit einigem Zubehör. Zur Grundausstattung gehören Näpfe für Futter und Wasser bzw. Wassertränken, Schlafhäuschen, ein Laufrad und Ausstattung wie z. B. Klettermöglichkeiten, mehrere Ebenen, Verstecke, Röhren, Heunester etc. Hier kann man ein paar Euro sparen, indem man selbst kreativ wird. Das Gehege muss sehr abwechslungsreich für die verspielten Tiere gestaltet sein. Eine Transportbox für Tierarztbesuche ist ebenfalls empfehlenswert. Das Zubehör kriegst Du im Fachhandel und im Internet schön recht günstig. Alles, was das Mäuseherz begehrt, findest Du hier. +++ Insgesamt musst Du für die Grundausstattung mit Kosten ab ca. 120 € aufwärts rechnen. Es handelt sich um Gebrauchsgegenstände, die sich abnutzen. Das heißt, dass das ein oder andere mal nachgekauft werden muss.

 

Laufende Kosten

Regelmäßig anfallende Kosten sind die Ausgaben für Einstreu, Nistmaterial und Futter. Dafür solltest Du 10 € – 15 € pro Monat einplanen. Achte beim Futter auf eine gute Qualität, das den Bedürfnissen der kleinen Nager gerecht wird.

 

Tierarztkosten

Es kann leider immer mal vorkommen, dass eine Maus krank wird und zum Tierarzt muss. Kleinere Behandlungen sind in der Regel nicht sehr teuer. Bei größeren Eingriffen können sich die Kosten oft auf ein Vielfaches der Anschaffungskosten einer Maus belaufen. Hierfür sollte man jeden Monat ein bisschen Geld auf die Seite legen, um so ein finanzielles Polster zu haben.