Hamster gehören zu den beliebtesten Nagetieren für Zuhause. Sie sind klein, passen auf eine Hand und sind einfach mega süß. Die Kosten für einen Hamster sind im Vergleich zu anderen Haustieren relativ gering. Die kleinen Nager kommen ursprünglich aus den trockenen Gebieten Eurasiens und gehören zu den Mäuseartigen, was man beispielsweise an der optischen Ähnlichkeit zu Wühlmäusen gut erkennen kann. Bekannt sind die kleinen Tierchen für ihre Backentaschen, in denen sie Nahrung transportieren. Den Begriff „Hamsterbacke“ hast Du in diesem Zusammenhang bestimmt schon mal gehört.
Durch die Domestizierung haben sich viele verschiedene Hamsterarten herausgebildet, die sich in Größe, Felllänge und Farbe voneinander unterscheiden. Eines aber haben sie alle gemeinsam: Sie sehen extrem knuffig aus und man würde sich am liebsten stundenlang mit ihnen beschäftigen! Es gibt bei Hamstern jedoch ein paar Besonderheiten, die man als zukünftiger Hamsterhalter kennen und beachten muss.
- Merkmale, Besonderheiten und Charaktereigenschaften des Hamsters
- Artgerechte Haltung des Hamsters
- Pflege, Gesundheit und Ernährung des Hamsters
- Kosten für einen Hamster
Merkmale, Besonderheiten und Charaktereigenschaften des Hamsters
Hamster sind sehr aufgeweckte, quirlige und neugierige kleine Kameraden. Es macht sehr viel Spaß, Zeit mit ihnen zu verbringen und sie zu beobachten. Man muss jedoch bedenken, dass es sich bei Hamstern um Fluchttiere handelt, die von Natur aus sehr empfindlich und sensibel sind. Die kleinen Nager können zahm und zutraulich werden, das muss aber nicht so sein. Der Charakter ist bei jedem Tier individuell – wie bei uns Menschen. Manche Tiere lassen sich gerne streicheln, andere wiederum sind und bleiben scheu und ergreifen die Flucht bzw. beißen zu, sobald sie eine Hand sehen. Die kleinen Tierchen haben ziemlich scharfe Beißerchen und es kann vorkommen, dass sie beherzt zubeißen, wenn sie sich bedroht fühlen.
Hamster sind keine Kuscheltiere oder Spielzeuge, weshalb sie entgegen der oft gehörten Ansicht, es handle sich um gute „Anfängertiere“, nicht für kleine Kinder geeignet sind. Hamster sind vielmehr Tiere zum Beobachten. Wenn der Hamster es nicht möchte, gestreichelt oder ständig auf die Hand genommen und herumgetragen zu werden, darf man das nicht mit Gewalt machen. Damit würde man das Tier nur verängstigen und stressen, was sich unter anderem negativ auf die Gesundheit der kleinen Tiere auswirkt.
Kurze Lebenserwartung
Hamster unterscheiden sich von anderen Nagetieren unter anderem durch ihre verhältnismäßig kurze Lebenserwartung. Diese liegt durchschnittlich bei 1,5 – 2,5 Jahren (in manchen Fällen auch höher) und damit deutlich unter der von anderen Nagern. Das muss Dir vor der Anschaffung schon bewusst sein: Hamster leben von Natur aus leider nicht sehr lange.
Hamster sind Einzelgänger
Im Gegensatz zu anderen Nagetieren sind Hamster Einzelgänger. Sie werden einzeln gehalten, legen also keinen Wert auf die Gesellschaft von Artgenossen.
Hamster sind nachtaktiv
Die wuseligen Tierchen sind nachtaktiv. Tagsüber sind sie selten zu sehen, dafür werden sie in der Dämmerung munter und toben sich nachts aus. In der Natur leben Hamster in Höhlensystemen und buddeln deshalb viel, außerdem können sie sehr gut klettern. Hamster sind kleine Energiebündel! Der Körper der kleinen Fellnasen ist für viel Bewegung geschaffen, weshalb man dafür sorgen muss, dass der Kleine die Möglichkeit hat seinen enormen Bewegungsdrang ausleben zu können. Die Tiere brauchen sehr viel Auslauf, auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird. Die Haltung in einem kleinen Käfig wäre deshalb nicht artgerecht. Ein Hamster legt pro Nacht locker ein paar Kilometer zurück.
Artgerechte Haltung des Hamsters
Die Einhaltung der folgenden Punkte zur Haltung des Hamsters trägt dazu bei, dass sich Dein Tier wohl fühlt und ein artgerechtes Leben führen kann.
Einzelhaltung
Hamster sind in freier Natur absolute Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit und beim gemeinsamen Aufwachsen mit anderen jungen Hamstern dulden die Tiere Artgenossen. Das Halten von mehreren ausgewachsenen Hamstern führt schnell zu Stress, Streitigkeiten und Konflikten untereinander, die oft blutig enden können. Deshalb werden Hamster einzeln gehalten.
Artgerechtes Hamstergehege
Ein Hamster benötigt sehr viel Platz. Empfohlen wird ein Gehege mit einer Grundfläche von mindestens 100 x 50 cm, damit er genug Platz zum Laufen hat, und einer Höhe von 50 cm, wobei hier natürlich gilt: Je größer, desto besser. Die Tiere sind zwar klein, brauchen aber enorm viel Auslauf und dementsprechend Platz, um sich zu bewegen. Nur ein großes Gehege kann diesen Ansprüchen gerecht werden.
Bestens geeignet sind übrigens Terrarien und Aquarien. Diese haben im Vergleich zu Käfigen viele Vorteile, lassen sich z. B. wesentlich einfacher reinigen und es landet keine Einstreu neben dem Gehege, wenn der Kleine am Buddeln ist. Außerdem ist er keiner Zugluft ausgesetzt. Ideal ist zudem ein Gehege mit mehreren Ebenen. Der Hamster muss sich in dem Gehege bewegen, verstecken, graben und bauen können. Das Graben gehört zum natürlichen Verhalten des Hamsters, da die Tiere in freier Wildbahn in Höhlensystemen leben. Damit der kleine Nager in seinem Käfig graben und wühlen kann, sollte der Rand des Geheges entsprechend hoch sein. So kann die Einstreu problemlos hoch aufgeschüttet werden und der Kleine kann fleißig graben.
Lage des Geheges
Das Gehege sollte an einem sicherem Ort stehen, an dem der Hamster seine Ruhe hat. Auch muss es vor Witterung und extremen Temperaturen wie beispielsweise Kälte oder Zugluft, Sonneneinstrahlung oder Heizungsluft geschützt sein.
Ausstattung des Geheges
Um den Bedürfnissen der kleinen Nager gerecht zu werden, muss das Hamstergehege der Natur so gut es geht nachempfunden sein. Nur so ist eine artgerechte Haltung von Hamstern gewährleistet.
Einstreu
Dazu gehört, dass das Gehege mit einer sehr dicken Schicht Einstreu (sollte mindestens 20 cm hoch sein) befüllt wird. Hierzu eignet sich Einstreu für Kleintiere, das mit Heu vermischt wird. Mit diesem Material kann der Hamster Höhlen und Tunnelgänge graben und wühlen, wie er es in der Natur auch tut.
Sandbad
Die kleinen Fellnasen stammen ursprünglich aus der Wüste und mögen Sand. Ein kleiner Behälter mit staubfreiem Badesand wird gerne zur Fellpflege genutzt und sollte deshalb nicht fehlen. Tolle Sandbäder und sogar ganze Badehäuser gibt es hier. +++
Laufrad
In jedes Hamstergehege gehört unbedingt ein Laufrad. Zusätzlich zum Auslauf im Gehege bzw. dem Freilauf wird das Laufrad vom Hamster instinktiv genutzt, um seinen Bewegungsdrang zu stillen. Die Tiere kommen in einer Nacht locker auf mehrere Kilometer, die sie insgesamt zurücklegen. Bekommt ein Hamster nicht genügend Bewegung, wird er unausgeglichen und kann verhaltensauffällig werden. Wichtig ist, dass das Laufrad groß genug für den Hamster ist und zu seiner Körpergröße passt.
Häuschen & Versteckmöglichkeiten
Damit sich der Hamster verstecken und einkuscheln kann, braucht er ein Häuschen. Dort schläft er und bunkert seine Nahrung. Das Häuschen sollte mehrere Kammern haben, damit der Kleine in einer Kammer schlafen, in anderen Nahrung deponieren kann. Praktisch sind Häuschen mit abnehmbarem Dach, da man dadurch die Möglichkeit hat, ab und zu einen Blick ins Innere des Häuschens zu werfen und nach dem Rechten zu sehen. Als zusätzlichen Unterschlupf kann man Verstecke in das Gehege stellen. Häuschen und Verstecke kannst Du Dir hier anschauen. +++
Näpfe & Toilette
Außerdem gehören Näpfe für Futter und Wasser sowie eine Kleintiertoilette, die mit etwas Sand aufgefüllt ist, in das Hamstergehege. Hamster bevorzugen (meist immer die gleichen) Ecken des Geheges, um ihr großes und kleines Geschäft zu erledigen, weshalb die Toilette dort platziert werden sollte.
Klettermöglichkeiten
Die Tiere klettern sehr gerne. Hierfür eignen sich selbst gebaute Klettermöglichkeiten, der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Man muss nur aufpassen, dass man nichts in das Gehege stellt, an dem sich das Tier verletzen kann. Selbstverständlich gibt es auch schöne und günstige Kletter- und Tunnelsysteme oder Spielplätze für die kleinen Fellnasen zu kaufen. Ausgefallene Beispiele kannst Du Dir hier anschauen. +++ Wichtig ist, dass Dein Hamster die Möglichkeit hat sich ohne Verletzungsgefahr auszutoben und das Gehege dementsprechend interessant gestaltet ist. Da die Nagetiere gerne alles anknabbern, sollte sich im Gehege nichts aus Plastik befinden.
Freilauf
Der Hamster sollte die Möglichkeit haben, sich frei und gefahrlos im Zimmer bewegen zu können. Er kann sich auf diese Weise nach Lust und Laune austoben und durch die Gegend rennen, was seiner Natur am ehesten entspricht. Hierfür müssen jedoch besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, damit der kleinen Fellnase nichts passiert und die Wohnung „hamstersicher“ gestaltet ist. Hamster lieben es, Dinge anzuknabbern, weshalb z. B. Kleinteile, Kabel und Zimmerpflanzen außer Reichweite des Hamsters gebracht werden müssen. Außerdem muss man darauf achten, dass der Hamster nicht in enge Zwischenräume schlüpfen und sich so möglicherweise verletzen kann. Leben noch weitere Tiere wie beispielsweise Hunde oder Katzen in der Wohnung, muss dafür gesorgt sein, dass der Hamster nicht durch diese gefährdet und nicht mit einem Beutetier oder Spielzeug verwechselt wird.
Pflege, Gesundheit und Ernährung des Hamsters
Ein wichtiger Faktor, damit Dein Hamster gesund bleibt und sich wohl fühlt, ist die Hygiene. Hamster sind sehr reinliche Tiere und mögen kein verschmutztes Gehege. Verschmutztes Einstreu sollte deshalb regelmäßig gegen frisches ausgetauscht werden, so können sich auch keine unangenehmen Gerüche bilden. Außerdem muss die Toilette gereinigt und der Kot in und um das Gehege – je nachdem, wo sich der Kleine aufhält – entfernt werden. Sämtliche Behälter für Futter und Wasser müssen regelmäßig gereinigt werden.
Fellpflege
Die Fellpflege können Hamster in der Regel alleine mithilfe des Sandbades vornehmen. Lediglich bei Rassen mit längerem Fell wie beispielsweise Teddyhamstern kann es sein, dass man etwas nachhelfen und mit einer kleinen Bürste vorsichtig über das Fell bürsten muss, damit sich keine Verfilzungen oder Fellknötchen bilden. Wichtig: Den Hamster bitte niemals mit Wasser baden! Bei den kleinen empfindlichen Tieren kann das schnell zu Erkältungen und anderen Krankheiten führen, die tödlich enden können. Das Sandbad reicht völlig aus. Ist das Fell matt, stumpf, wirkt es verklebt oder zerrupft, kann das ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht in Ordnung ist. In solchen Fällen musst Du unbedingt den Tierarzt aufsuchen.
Ernährung
Da sich Hamster sehr viel bewegen, benötigen sie dementsprechend viel energiereiche Nahrung. Selbstverständlich muss dem Tier auch immer frisches Wasser zur Verfügung stehen. Auf dem Speiseplan sollte eine ausgewogene Mischung an Getreide, frischen Kräutern und Kraftfutter stehen. Bitte informiere Dich, welche Kost für Deinen Hamster individuell am geeignetsten ist. Frisst das Tier nichts mehr oder nicht mehr wie gewohnt, kann das ein Hinweis auf Krankheiten sein. Dann bitte unbedingt den Tierarzt aufsuchen.
Gesundheit & Tierarztbesuche
Das Tier kann leider immer mal krank werden. Verhält sich der Hamster seltsam oder sitzt er apathisch im Gehege, sollte man mit dem Kleinen unbedingt zum Tierarzt. Viele Krankheiten erkennt man als Halter nicht als solche, da muss der Fachmann dann zu Rate gezogen werden. Deshalb ist es wichtig, den Hamster jeden Tag zu beobachten, ob er sich anders als sonst verhält. Typische Hamsterkrankheiten sind beispielsweise Durchfall, Erkältungen oder Parasitenbefall durch Milben oder Läuse.
Kosten für einen Hamster
Das Halten eines Hamsters ist mit ein paar finanziellen Ausgaben verbunden. Die Kosten sind jedoch im Gegensatz zu anderen Haustieren überschaubar.
Anschaffungskosten
Die Kosten für die Anschaffung hängen davon ab, welche Rasse Du haben möchtest. Grob kannst Du zwischen 5 € und 20 € einplanen. Ein Goldhamster beispielsweise kostet im Durchschnitt bis zu 8 €, Zwerghamster kosten bis zu 15 €. Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu den weiteren Kosten, die anfallen, sehr gering. Es handelt sich um einmalige Kosten.
Grundausstattung
Für Deinen Hamster benötigst Du ein großes Gehege mit einigem Zubehör. Dazu gehören Näpfe für Futter und Wasser, ein Laufrad, ein Häuschen mit mehreren Kammern, zusätzliche Verstecke, eine Kleintiertoilette, ein Sandbad und natürlich jede Menge Klettermöglichkeiten und Spielzeug wie Tunnel, Holzröhren und Höhlen. Außerdem empfiehlt sich für Tierarztbesuche die Anschaffung einer Transportbox. Zubehör für dein Hamstergehege gibt es günstig im Tierfachhandel sowie im Internet. Alles, was Du für Deinen Hamster brauchst, kannst Du hier +++ günstig kaufen. Natürlich kannst Du für den kleinen Nager auch selbst etwas Schönes zum Spielen basteln. Für die Grundausstattung solltest Du mit Kosten von mindestens 120 € aufwärts rechnen. Da es sich um Gebrauchsgegenstände handelt, muss das ein oder andere mit der Zeit nachgekauft werden.
Laufende Kosten
Das sind die Kosten, die regelmäßig anfallen. Dazu zählen die Ausgaben für Futter und geeignetes Einstreu. Dafür solltest Du ca. 15 € pro Monat einplanen. Bitte achte darauf, dass Dein Hamster qualitativ hochwertiges Futter bekommt, das auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Tierarztkosten
Muss der Kleine zum Tierarzt, kann das locker ein Vielfaches dessen kosten, was der Hamster in der Anschaffung gekostet hat. Das muss einem der Hamster als Tierfreund einfach wert sein. Die Kosten richten sich letztendlich danach, welche Behandlung notwendig ist. Kleine Eingriffe sind in der Regel nicht teuer, ein größerer Eingriff wie eine Operation kann einiges kosten. Sinnvoll ist es, wenn man jeden Monat ein paar Euro für Tierarztbesuche auf die Seite legt.